Gerüche, die Emotionen wecken
Es ist Samstagmittag. Wir schreiben den 30. April 2016. Ich sitze entspannt auf dem Rand unseres Sandkastens und spiele mit meinem Sohn. Zwei Wochen lang war es unangenehm kalt, regnerisch und windig. Kein Wetter, um lange draußen Spaß zu sein. Weder im Sandkosten, noch am Grill.
Ich genieße die Sonnenstrahlen, die auf mein Gesicht fallen und meine Jacke gemütlich aufheizen. Mein Sohn drückt mir ein leckeres Zitroneneis aus Sand in die Hand. Er macht sich selber eines mit Käsegeschmack. Geschmäcker sind halt verschieden. Während ich an meinem imganinären Zitroneneis lecke, steigt mir dein sehr realer Duft in die Nase. Feine Noten von Holzkohle und verbranntem Fett kann ich heraus riechen. Woher der Geruch kommt, erkenne ich nicht. Keine dicke, schwarze Rauchsäule vom Balkon nebenan oder aus dem Nachbarsgarten hinter dem Haus.
Kennt Ihr das? Wenn Gerüche ganz bestimmt Gefühle und Erinnerungen auslösen? Ich sehe es vor mir. So deutlich als betrachtete ich mir ein Foto. Angrillen. Natürlich. Ich bin dieses Jahr sowieso schon viel zu spät. Aber irgendwie haben Terminkalender und Wetter bisher nicht so richtig zusammen gepasst.
Auf Los geht’s los
Das muss sich ändern. Kein Aufschub mehr. Keine Ausreden. Jetzt heißt es handeln. Also den Nachwuchs gepackt und mit einer Vorfreude wie ein kleines Kind vor Weihnachten auf zum MdV (Metzger des Vertrauens). Danach noch schnell am Supermarkt vorbei und die restlichen Zutaten eingekauft.
Rub vs. Marinade
Was genau ihr zum Grillen zubereitet ist natürlich Geschmackssache, aber eine große Bitte habe ich. Wenn ihr euch etwas gutes tun möchtet, nehmt kein vormariniertes Fleisch.
Noch besser wäre gar keine Marinade. Ich habe mir angewöhnt, mein Fleisch nur noch mit einem Gewürz-Rub einzureiben, ohne Öl oder sontige Flüssigkeiten. Die Marinade hat im Vergelich mit dem Rub 3 Nachteile.
- Wenn man möglichst viel von der Marinade am Fleisch lassen will, tropft diese beim direkten Grillen auf die Kohlen, die Flammen schlagen hoch und euer Fleisch wird schnell schwarz.
- Wenn man es richtig macht und die Marinade vorher vorsichtig abtupft, nimmt man auch viel von den guten Gewürzen wieder mit ab und das Fleisch hat nicht mehr den gewünschten Geschmack.
- Ölige Marinaden sind immer nervig in der Handhabung. Man tropft überall hin und versaut sich die Klamotten, wenn man nicht aufpasst.
Magic Dust – Der beste Rub der Welt
Meine absolute Lieblings-Rub Gewürzmischung ist Magic Dust. Magic Dust passt eigentlich zu jedem Fleisch. Ob Nackensteacks, Pulled-Pork, Spare-Ribs oder Beer-Butt-Chicken.
Woher Magic Dust seinen Namen hat, weiß ich leider nicht. Die naheliegendste Erklärung ist meiner Ansicht nach, dass im Schlaraffenland ein pinkes Einhorn über einen Regenbogen aus Marshmellows gallopiert ist und dabei so viel magischen Staub aufgewirbelt hat, dass einiges davon auf einem gebratenen Ferkel gelandet ist, welches gerade unter dem Regenbogen durch lief, um sich im dahinterliegenden Nougat-Schlamm zu wälzen. Ein hungriger Gast im Schlaraffenland hat wohl just in diesem Moment etwas von dem leckeren Ferkel gekostet und dann in der realen Welt versucht dieses Geschmackserlebnis durch eine Gewürzmischung nachzuempfinden.
Ob es tatsächlich so war? Wir werden es nie erfahren.
Ob es tatsächlich so schmeckt? Das könnt ihr mir glauben. Probiert es doch selber einmal aus und hinterlasst uns einen Kommentar dazu.
Gut Glut.
Kai
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