Ich bin schon seit langem Italien-Fan. Wir waren als Familie mit kleinen Kindern sehr oft in Italien. Immer auf dem Campingplatz, in fest stehenden Wohnwagen oder Ferienwohnungen. Das gab uns die Freiheit essen zu gehen, wenn wir keine Lust hatten zu kochen, oder zu kochen, wenn wir gerne selbst etwas zubereiten wollten. Nach dem Motto „Pizza und Pasta“ gehen (bei Kindern) immer, war das eine sehr entspannte Urlaubszeit. Auf dem Campingplatz habe ich schon vor 25 Jahren, mit meinem damals 7 – jährigen Sohn zusammen an einem Sprachkurs teilgenommen und seit 3 Jahren besuche ich wieder die Volkshochschule, um meine Kenntnisse der italienischen Sprache zu optimieren. Neben Worten erfahre ich im Kurs auch viel über italienische Gepflogenheiten und etliche Küchengeheimnisse.
Was sind Gnocchi?
Gnocchi bestehen in der traditionellen italienischen Küche aus gekochten Kartoffeln, mit etwas Mehl und evtl. Ei und werden üblicherweise wie Pasta als erster Gang serviert.
In Italien werden mehlig kochende Kartoffeln bevorzugt, in vielen deutschen Rezepten
werden festkochende Kartoffeln empfohlen.
Wie macht man die besten Gnocchi?
Ich habe verschiedene Varianten ausprobiert und muss sagen, die Gnocchi aus mehlig kochenden Kartoffeln brauchen wesentlich weniger Mehl/Gries als die aus fest kochenden Kartoffeln, damit man einen gut zu verarbeitenden Teig bekommt. Und das verändert natürlich auch den Geschmack, d.h. viel Mehl/Gries = weniger Kartoffelgeschmack. Wie im italienischen Original habe ich auch kein Eigelb verwendet, denn für den Halt braucht es das auch nicht. MIR schmecken die Gnocchi aus mehlig kochenden Kartoffeln mit Gries am besten. Da man wenig Gries braucht, schmecken sie sehr „kartoffelig“ und die Konsistenz ist mit Gries etwas fester als mit Mehl. Wenn ihr es auch mal ausprobieren wollt, freue ich mich über euer Feedback.
Wenn ihr also einen Teig zubereitet habt, wird er zu einer Rollen geformt und dann in Scheiben geschnitten. Mir hat mal ein Italiener gesagt, man behandelt Gnocchi wie rohe Eier, d.h. nicht mit dem Messer den Teig schneiden, sondern mit einem (stumpfen) Teigschaber zerteilen.
Dann zwischen den Fingern die Teigstückchen zu Nocken rollen. Anschließend werden sie in der Mitte mit einer Gabel auf einer bemehlten Fläche etwas eingedellt bzw. gerillt, um die Oberfläche zu vergrößern, damit mehr Soße hängenbleibt.
Wieso mediterrane Gnocchi?
Mein Rezept der „mediterranen Gnocchi“ ist so entstanden: Blick in den Kühlschrank: „was-hab-ich-noch-und-passt-zu-Gnocchi“, was gibt die Kräuterspirale her und welche leckere Soße ist möglich.
Als ich dieses Rezept das erste Mal gemacht habe, hatte ich noch Cocktailtomaten. Beim nächsten Mal habe ich Strauchtomaten genommen. Wenn ihr sie kreuzweise einschneidet, kurz mit heißem Wasser überbrüht, die Haut abzieht, die geviertelten Tomaten entkernt, und so zufügt, wird das Gericht noch „feiner“. Die Steigerung des feinen Geschmacks ist es, wenn ihr das entkernte Innere der Tomaten püriert, durch ein Sieb streicht und so die Soße ergänzt.
So oder so war das Ergebnis ausgesprochen köstlich und ich teile das Rezept gerne mit euch.
Das Rezept reicht für 2 gute Esser. Mit einem Salat und einem Nachtisch können auch 3-4 Personen satt werden.
Wenn man die Garnelen weglässt, ist das Gericht auch für Veganer geeignet.
Viel Spaß beim Nachkochen.
Brigitte
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