Aprikosenbrot
Es war mal wieder soweit und der Urlaub stand vor der Tür. Für mich ist Urlaubszeit unbedingt auch Lesezeit. Ich hatte mir mehrere Bücher auf meinen e-book-reader geladen, um gut gewappnet nach Mallorca zu fliegen. U.a. war ein Krimi im Gepäck: „Der wilde Duft des Todes“, von Roland Stark.
Der Titel war zwar nicht gerade verlockend, dafür aber der Untertitel. „Ein Rheingau-Krimi“. Ich wohne in der Nähe vom Rheingau und kenne die Gegend ganz gut. Wir haben dort schon oft Weinproben gemacht und Wanderungen unternommen. Deswegen sprach mich dieses Buch besonders an. Dass es noch mehrere Highlights für mich parat hatte, habe ich erst am Ende des Buches gesehen.
Was hat ein Krimi überhaupt mit einem Rezept zu tun?
(Nein, es gab weder ein Fliegenpilzragout noch eine Fingerhutsuppe.)
Wenn ich ein Buch aus Papier lese, dann schaue ich schon mal hinter die letzte Seite, um zu sehen, was gibt es evtl. über den Autor zu erfahren, oder was hat er noch für ein Buch geschrieben.
Für mich ist das bei einem e-book anders. Ich fange vorne an und höre hinten auf. Vorne fängt es schon mal mit einer Landkarte an, was mich auch immer fasziniert, da ich mir dann genau die Orte des Geschehens vorstellen kann, besonders, wenn man selbst schon einmal dort war. Weiter geht es mit der Geschichte, in der eine Sterneköchin (Lea Himmelreich) ins Koma fällt und während dessen Rezepte „träumt“ oder kreiert. Da dachte ich schon: „Schade, dass die Rezepte hier nicht ausführlicher stehen“.
Neben einem sehr guten Krimi wird noch Wissenswertes über den Rheingau erzählt, u.a. über das Mittelalter dort.
Im Text werden einige sehenswerte Orte erwähnt, die dem ein oder anderen bekannt sind, wie z. B. Eltville, die Sekt-, Wein-, Rosen- und Gutenbergstadt.
Oder die Burg Crass … gehobene Gastronomie würde man heute dazu sagen, in der ich selbst schon die Hochzeit eines befreundetet Paares feiern durfte.
Zum Schluss kam dann die Überraschung!
Die Rezepte, die sich Lea Himmelreich im Laufe der Geschichte ausdenkt oder an die sie sich erinnert, stammen im wirklichen Leben größtenteils von der Luxemburger Sterneköchin Léa Linster und sie werden im Anhang ausführlich beschrieben.
Es waren so abenteuerlich klingende Rezepte wie Kreuzkümmel-Tataki und Chicorée-Ceviche von der Jakobsmuschel mit Zitronenmarmelade oder Apfel-Rucola-Sorbet.
Was mich schon beim Lesen begeistert hat war das Aprikosenbrot. In einem Urlaub in Norwegen, habe ich mal Aprikosenbrot gegessen, das aus einem salzigen Brotteig bestand, und genau das mit den süßen Aprikosen, hat köstlich geschmeckt.
Als ich dann vom Urlaub wieder zu Hause war, habe ich natürlich das Aprikosenbrot von Lea Himmelreich/Lea Linster ausprobiert.
Es schmeckt anders als alles was ich bisher an Brot gegessen habe. Aber es schmeckt auch so köstlich, dass ich es ab sofort in mein Brotback-Repertoire mit aufgenommen habe.
Man kann es zum Frühstück nur mit Butter bestrichen essen, zum Abendessen mit Käse oder aber auch genauso gut zu einem Fleischgericht reichen.
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